Sonntag, 28. Dezember 2008

Dienstag, 23. Dezember 2008

Frohe Weihnachten



aus dem verschneiten Elsass wünscht das JoliSoleilteam

Montag, 15. Dezember 2008

Elsass/Elzas/Alsace



Das Elsass, Alsace für die Franzosen, ist mit nur knapp 14.500 Hektar Rebfläche keine der ganz grossen Weinbauregionen Frankreichs, aber diejenige mit dem vielleicht eigenständigsten Charakter. Das Weinbaugebiet beginnt im Norden bei Strassburg geht entlang der deutschen Grenze und reicht bis nördlich von Mulhouse / Mülhausen in einem oft nur knapp zwei bis fünf Kilometer schmalen Band am Fusse der Vogesen. Seine östliche Grenze bildet der Rhein ab Basel.

Der Elsass teilt sich in zwei Départements, das als besseres Wein-Gebiet bezeichnete, südliche Haut-Rhin (Ober-Rhein) und das nördliche Bas-Rhin (Unter-Rhein).

Die Route du Vin

Die 170 Kilometer lange Weinstrasse "Route du Vin" berührt viele der wunderschönen Weinorte im landschaftlich ungemein reizvollen Gebiet. Im September und Oktober verwandelt sich die berühmte Strasse zur längsten Schlemmermeile des Landes. Tausende Schilder laden zur "Dégustation" (Weinprobe), locken Weinfeste und Kellerführungen, brodelt Traubenmost in alten Holzfässern, fliesst junger Wein aus manch einem Dorfbrunnen. Kaum beachtet wie Kientzheim, wo die Weinbruderschaft "Confrérie Staint Erienne" im Schloss alljährlich die besten Elsässer Weine auszeichnet. Die Wurzeln der Elsässer Weinbruderschaft gehen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Oder Hunawihr (Hunaweier), Bilderbuchdorf mit Grand-Crus-Lage, Wehrkirche und in Würdigung des Landesvogels: den Parc des Cigognes - die Schau der Störche. Dort passiert es schon einmal, dass sie ein wenig warten müssen, wenn gerade ein Storch gemütlich über die Strasse stolziert. Fast verschwunden wie das Symboltier ist auch das Erbe, das Turckheim (Türkheim) aus dem Mittelalter gerettet hat: Jeden Abend um 22 Uhr wünscht ein Nachtwächter Bewohnern und Besuchern laut, aber mundartlich "a guite Nacht".

Riquewihr (Reichenweiher) versteht sich als Zentrum des elsässischen Weinbaus. Hinter dem Dolder, malerischer Torturm und Wahrzeichen des Weinorts, wird Überzeugungsarbeit an allen Ecken und Enden geleistet: mit Dégustationen bei Dopff au molin oder Dopff & Irion, mit Kitsch und Kunst und Gugelhupf-Formen. Doch sind Ende September oder Anfang Oktober die Zufahrt in die Zentren von Kaysersberg oder Ribeauvillégesperrt, wird bei feuchtfröhlichen Weinfesten die Tradition gelebt.

Auch Obernai (Oberehnheim) hat sein mittelalterliches Stadtbild hinter einem Mauerring bewahrt. Ein Abstecher führt von hier zum 736 Meter hohen Monte St. Odile (Odilienberg). Eine zehn Kilometer lange "Heidenmauer" umgibt den "heiligen Berg" des Elsass.

Ähnlich wie Strassburg an der Ill hat auch Colmar an der Lauch eine - allerdings sehr viel kleinere - Altstadt zu bieten, "La Petite Venise", die in mittelalterlicher Tradition restauriert wurde. Von den Franken gegründet wurde Colmar im Jahre 823 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Weltberühmt wurde die mit etwa 86.000 Einwohnern drittgrösste Stadt (nach Strassburg und Mulhouse) des Elsass jedoch durch den Isenheimer Altar (Bild rechts) von Mathias Grünewald (um 1480 bis 1528) im Unterlinden-Museum.

Ebenfalls finden sie in Colmar auch das Geburtshaus des Bildhauers Frédéric-Auguste Bartholdi, der 1886 die New Yorker Freiheitsstatue erbaut hat. Das Jahr 2004 ist das Gedenkenjahr des 100. Todestages des Künstlers in Colmar.

Das Elternhaus des "Urwalddoktors" Albert Schweitzer (14.1.1875 - 4.9.1965) hat das Münstertal in der Nähe von Colmar zu bieten, . Im Pfarrhaus von Gunsbach hat der Friedensnobelpreisträger des Jahres 1953 seine Kindheit verbracht. Das Haus ist ein Museum, wo im Zimmer des Gelehrten heute noch sein Stock und sein Hut hängen. Ein Albert-Schweitzer-Weg führt anhand von 16 Tafeln auf den Spuren Albert Schweitzers durch das Dorf Günsbach. Er beginnt beim Alten Pfarrhaus in der Rue du Docteur Albert Schweitzer 3 und geht hinauf zum Denkmal auf dem Kanzrain. Sein Ende ist beim Albert-Schweitzer-Haus in der Rue du Munster 8. Der Rundgang über die 920 Meter dauert etwa eine Stunde. Ebenfalls ein Albert-Schweizer-Museum finden sie an seiner elsässischen Wirkungsstätte in Kaysersberg,einem malerischen Dörfchen mit einem weltberühmten Weihnachtsmarkt.

Dieses Tal ist auch die Heimat des berühmt-berüchtigten Münsterkäse. Stark riechend und mit rötlich-brauner Rinde schmeckt dieser elsässische Beitrag zum Käsereichtum. Käseliebhaber und Frühaufsteher können übrigens von Mai bis Oktober in der Ferme-Auberge "Lameysber" in Breitenbach beim Zubereiten des berühmten Münsterkäses zuschauen. Jeden Tag werden hier 230 Liter Frischmilch verarbeitet. Bis zu drei Wochen müssen die Käselaibe im Keller gelagert, gewendet und mit Salzwasser abgewaschen werden, bis der Verkauf ansteht.